Bericht der Tischtennisabteilung zur Jahreshauptversammlung 2019
Bericht der Tischtennisabteilung zur Jahreshauptversammlung 2019
Die positive sportliche Entwicklung der Tischtennisabteilung hat auch in der abgelaufenen Saison ihre Fortsetzung gefunden. 2016 wurde die 1. Mannschaft Meister der Kreisklasse A und stieg in die Kreisliga auf. Als Neuling in der Kreisliga gelang 2017 mit 10:30 Punkten auf Platz 8 der Klassenerhalt in der Kreisliga. 2018 hatte man dann schon 35:9 Punkte auf dem Konto und belegte den 3. Platz und 2019 dann der Höhepunkt der Entwicklung. Mit 34:2 Punkten wurde das Team ungeschlagen Meister der Saison 2018/2019 in der Kreisliga Nordwest und stieg in die Bezirksklasse Nord auf.
Mit diesem Erfolg konnte man vor der Runde nicht unbedingt rechnen. Nachdem Spitzenspieler David Platz seinen Wohnsitz von Stuttgart wieder in die Vorderpfalz verlegte und somit ständig zur Verfügung stand, wollte man schon um die Spitzenplätze der Kreisliga kämpfen. Allerdings galt man nicht als Meisterschaftsfavorit. Nimmt man die Spielstärkeeinstufungen der gemeldeten Stammspieler als Leistungsmaßstab zu Hilfe, dann waren 4 der 10 Mannschaften der Kreisliga stärker besetzt als der TSV. Von der Papierform her, wäre also nur Platz 5 drin gewesen. Vor allem die Teams aus Duttweiler und Maikammer waren wesentlich höher bewertet, als der TSV. Aber, frei nach Otto Rehhagel, die Wahrheit liegt auf dem Platz, oder aufs Tischtennis übertragen, in der Spielbox. Und jedes Spiel muss erst gespielt werden. Und der TSV spielte von Anfang an sehr stark und schöpfte seine spielerischen und vor allem auch kämpferischen Möglichkeiten voll aus. Und selbst der Rückschlag, dass wegen eines Motorradunfalles Dennis Buschmann die Hälfte der Spiele ausfiel, wurde durch den Zusammenhalt des Teams und gute Ergänzungsspieler aus der 2. Mannschaft kompensiert.
Vor allem die Doppelstärke war der Garant für den Aufstieg. Von den 56 gespielten Doppeln gingen nur 7 verloren, so dass man nach den 3 Eingangsdoppeln meistens mit einer 3:0, zumindest aber mit einer 2:1 Führung in die anschließenden Einzel ging, was den Druck von den Spielern nahm. Die Stammdoppel Platz/Winkler und Doll/Buschmann blieben sogar die gesamte Runde ungeschlagen und selbst die Ersatzkombinationen Doll/Weber, Doll/Schmidt und Winkler/Weber verloren bei ihren Einsätzen kein Spiel. Dies machte sich besonders in den Spitzenspielen bemerkbar. Beim 8:8 Unentschieden im Spitzenspiel gegen den fast komplett angetretenen Meisterschaftsfavoriten Duttweiler gingen alle 4 Doppel an den TSV und auch in den Rückrunde im letztlich meisterschaftsentscheidenden Spiel gegen den härtesten Verfolger TTV Neustadt ging man mit einer beruhigenden 3:0 Führung in die Einzel.
Natürlich lebte der TSV nicht nur von den Doppeln, Meister wird man nur, wenn auch in den Einzeln Siege eingefahren werden und dies gelang reichlich. Erfolgreichster Punktesammler des Teams war David Platz, der mit 24:4 Siegen im Spitzenpaarkreuz nicht nur der erfolgreichste Spieler des TSV war, er war sogar der erfolgreichste Spieler der gesamten Kreisliga. Aber auch die übrigen Stammspieler überzeugten mit starken Bilanzen. An Position 2 kam Kevin Wiegand auf 21:13 Siege, im mittleren Paarkreuz erzielten Kim Grzegorzyk 20:10 und Andreas Doll 20:8 Siege und im hinteren Paarkreuz steuerte Tom Winkler, der auch als erfahrener Coach der Mannschaft wirkte, 18:8 Erfolge zur Meisterschaft bei. Lediglich Dennis Buschmann hatte mit 5:6 Siegen ein leicht negatives Spielverhältnis, wobei dessen Leistung dennoch nicht hoch genug bewertet werden kann. Durch seinen Unfall zumindest zu Beginn der Rückrunde noch stark in der Bewegung eingeschränkt, stellte er sich in den Dienst der Mannschaft und trat, obwohl noch nicht fit, zu den Spielen an, damit nicht Spieler aus der 2. Mannschaft aufrücken müssen und dort fehlen. So ging zwar manches Einzel verloren, welches er ohne Einschränkung sicherlich siegreich gestaltet hätte, aber vor allem im Doppel war auf ihn Verlass. Bis zu seinem Unfall in der Vorrunde, hatte Dennis Buschmann noch kein Einzel verloren.
Dank dieser spielerischen Ausgeglichenheit im Team sicherte sich letztlich die 1. Mannschaft ganz überlegen die Meisterschaft in der Kreisliga. In der Vorrunde musste man ersatzgeschwächt bei 2 Unentschieden noch Punkte abgeben, aber in der Rückrunde konnten dann alle Spiele siegreich gestalten. Mit 34:2 Punkten wurde das Team Meister und hatte letztlich 7 Punkte Vorsprung vor dem Tabellenzweiten TTV Neustadt und 10 Punkte Vorsprung vor dem Tabellendritten TuS Maikammer. Das nominell stärkste Team Duttweiler brach in der Rückrunde regelrecht ein und belegte mit 16:20 Punkten nur den 6. Platz. Der Tabellenzweite Neustadt, gegen den man mit 9:3 und 9:5 zwei klare Siege feierte, gewann das Aufstiegsspiel gegen den Tabellenzweiten der Kreisliga Nord und begleitet den TSV in die Bezirksklasse.
Etwas im Schatten der 1. Mannschaft spielte die 2. Mannschaft. Allerdings ist diese nicht weniger wichtig für die Abteilung, denn sie gibt denjenigen Spielern Spielpraxis, die bei einem Ausfall eines Stammspielers in der 1. Mannschaft aushelfen und nach Möglichkeit auch punkten sollen. Und diese Aufgabe erfüllte das Team voll, denn auf die Ergänzungsspieler aus der 2. Mannschaft konnte sich die erste Mannschaft verlassen. Selbst bei den beiden Unentschieden der 1. Mannschaft in der Vorrunde, trugen Gunther Weber und Eric Schmidt mit Siegen dazu bei, dass die 1. Mannschaft ungeschlagen blieb. Das Abgeben von Spielern an die 1. Mannschaft bedeutet allerdings, dass die 2. Mannschaft gelegentlich ihre eigenen Ambitionen zurückstellen muss und nicht in stärkster Besetzung antreten kann und so manchen Punkt dadurch abgibt. Aber dies wird in der Mannschaft akzeptiert und zeigt das gute Klima in der Abteilung. Hinzu kam, dass man auch bewusst nicht immer in der bestmöglichsten Aufstellung antrat, um möglichst vielen Spielern Spielpraxis zu geben. Letztlich erreichte aber auch die 2. Mannschaft das sich selbst gesteckte Ziel. Saisonziel war der Klassenerhalt und dieses Ziel war zu keinem Zeitpunkt der Saison in Gefahr. Mit 9:27 Punkten belegten Gunther Weber, Eric Schmidt, Karlheinz Schöneberger, Naqibullah Haidari, Andreas Pavlitzek, Bernhard Julino und Stefan Wiegand den 7. Tabellenplatz in der Kreisklasse A, wobei der eine oder andere Punkt bei kompletter Besetzung sicherlich noch möglich gewesen wäre.
Erwähnen möchte ich auch, dass die Abteilung mit Stefan Wiegand über einen Verbandsschiedsrichter verfügt. Stefan Wiegand ist das erste Mitglied der Tischtennisabteilung des TSV, das sich zum Verbandsschiedsrichter ausbilden ließ. In der letzten Saison kam er regelmäßig sowohl als Oberschiedsrichter, wie auch als Tischschiedsrichter bei Verbandsveranstaltungen wie auch bei überregionalen Spielen der Regionalliga und Oberliga zum Einsatz. Offensichtlich macht er dies sehr gut, denn in der jetzt begonnenen neuen Saison hat er bereits einige Einsätze in der 3. Bundesliga als Tischschiedsrichter hinter sich. Er opfert dafür viel Zeit und auch Geld, denn die Aufwandsentschädigung die er hierfür erhält ist ein schlechter Witz und nicht mit der eines Drittligaschiedsrichters im Fußball zu vergleichen. Deshalb ist es anerkennenswert, dass er dies auf sich nimmt und gleichzeitig auch dem TSV Geld spart, denn bei uns ist es wie im Fußball, Vereine die keine Schiedsrichter stellen, müssen eine Schiedsrichterabgabe zahlen.
Verschweigen darf man bei einem Jahresrückblick natürlich auch nicht die negativen Entwicklungen. So konnte in der Saison 18/19 zum 2. Mal in Folge keine Jugendmannschaft den Spielbetrieb aufnehmen und auch in der gerade begonnenen Saison ist wiederum keine Jugendmannschaft am Start. Zwar wird qualifiziertes Jugendtraining von der Abteilung angeboten und es nehmen auch einige Jugendliche dieses Angebot an, aber es fehlt die Konstanz beim Trainingsbesuch, so dass keine Mannschaft gemeldet werden kann. Wenn nicht mindestens 6 Jugendliche zusagen, dass sie regelmäßig spielen wollen, hat es mit dem Melden einer Mannschaft keinen Sinn. Dies hat die Erfahrung der letzten Jahre leider gezeigt.
Was wird uns die gerade angelaufene Saison bringen. Mit dem Aufstieg in die Bezirksklasse hat für die 1. Mannschaft der Kampf gegen den Abstieg begonnen und vermutlich bis zum letzten Spieltag wird man nicht sagen können, welcher Platz für den Klassenerhalt ausreicht. Im pfälzischen Tischtennisverband wird zur kommenden Runde die Klassenstärke von 12er Klassen auf 10er Klassen reduziert. Gleichzeitig wird eine Verbandsoberliga mit dem Saarland gegründet und eine Bezirksoberliga auf Bezirksebene neu eingeführt. Wie sich dies letztlich auf die Klassen auswirkt, kann zum jetzigen Zeitpunkt niemand vorhersagen. Es kann sein, dass bei gleichmäßiger Verteilung der Absteiger, nur 1 Mannschaft aus der Bezirksklasse absteigt. Es kann aber auch zu einer extremen Abstiegssituation in der Bezirksklasse kommen. Dennoch hat das Team entschieden, ohne personelle Verstärkungen das Abenteuer Bezirksklasse anzugehen. Es gab zwar einige lose Anfragen von Spielern, die gerne in der Bezirksklasse spielen wollten, aber man nahm keine konkreten Bemühungen auf, diese Spieler zum TSV zu locken. Man ist zusammen aufgestiegen und möchte zusammen den Klassenerhalt schaffen. Und wenn dieses Ziel nicht erreicht wird, dann steigt man halt auch zusammen wieder ab. Selbst mit einem fremden Spieler, wäre es bei einer ungünstigen Abstiegskonstellation nicht sicher gewesen, dass man die Klasse hält. Dieser fremden Spieler wären mit Sicherheit dann nicht mehr für den TSV in der Kreisliga angetreten, weil er keine Bindung zum Verein hat. Auf der anderen Seite hätte man vielleicht einen bisherigen Stammspieler verärgert, der in die 2. Mannschaft hätte zurückgehen müssen. Man wollte bewusst den sehr guten Zusammenhalt in der Mannschaft nicht gefährden und hat sich für den beschwerlicheren Weg entschieden. Und zur Zeit sieht es ganz gut aus. Nach 4 Spieltagen stehen bereits 2 Siege auf dem Konto des TSV und man hat gezeigt, dass man in der neuen Spielklasse durchaus mithalten kann.
Für die 2. Mannschaft geht es auch in diesem Jahr nur darum, die Spielklasse zu halten, wobei auch dort keiner sagen kann, mit wie vielen Absteigern gerechnet werden muss. Da aber in der Kreisliga und der Kreisklasse A nur jeweils 10 Mannschaften gemeldet sind, hier also die Anzahl der Mannschaften nicht zusätzlich reduziert werden muss, müsste das Team ihr Saisonziel erreichen. Das Team hat nach 3 Spieltagen 1:5 Punkte, wobei die Spiele gegen die Mannschaften auf Augenhöhe, erst noch kommen.
Zum Schluss meiner Ausführungen möchte ich noch einen kleinen Blick in die Chronik der Abteilung werfen. Die Abteilung wurde 1951 gegründet und hat in den zurückliegenden 68 Jahren viele Höhen, aber auch manche Tiefen erlebt. In der abgelaufenen Runde wurde mit der Meisterschaft der Kreisliga wieder ein positives Ausrufezeichen gesetzt. Warum ich dies erwähne, die Meisterschaft war für die Abteilung eine Jubiläumsmeisterschaft, denn es was die 25. Mannschaftsmeisterschaft, die die Abteilung seit ihrem Bestehen für den TSV holte. Angefangen hat es 1958 mit der 1. Meisterschaft in der C-Klasse und der Weg führte bis in die Regionalliga, der damals 3-höchsten Spielklasse im deutschen Tischtennisbund. Mit dieser in diesem Jahr errungenen 25. Meisterschaft, zu der noch 31 Aufstiege und 10 Pokalsiege hinzukommen, festigte die Tischtennisabteilung ihre Stellung als erfolgreichste Abteilung innerhalb des TSV und ich hoffe, dass dieser 25. Meisterschaft in den nächsten Jahren noch weitere folgen werden. Es ist nur schade, dass diese Erfolge in der Öffentlichkeit, aber auch im Verein, nicht wahrgenommen werden, denn die Spiele der Tischtennismannschaften finden praktisch unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.
Dabei wird beim TSV guter und attraktiver Tischtennissport geboten und ich kann jedem nur dazu einladen, sich doch einmal ein Meisterschaftsspiel des TSV anzusehen.
Ich bedanke mit für Ihre Aufmerksamkeit
Gunther Weber
Abteilungsleiter TT
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